Serie Streifzüge
Das Gefühl der Unbekümmertheit, wenn man sich erlaubt ohne Fokus und konkretes Ziel durch eine unbekannte Stadt zu streifen und die Umgebung einfach auf sich wirken zu lassen.
Mitten in der klaren Ordnung moderner Stadtlandschaften, zwischen sanierten Altbauten und Neubaufassaden, eröffnet sich plötzlich eine Lücke. Eine Freifläche, überwachsen, fast vergessen – und dahinter: ein alter Industriebau, halb versteckt, leicht zurückversetzt, als gehöre er nicht mehr hierher.
Und doch war genau dieser Ort einst das Herzstück des Viertels. Heute wirkt er wie ein stiller Kontrast zur Gegenwart – kraftvoll, roh, und voller Geschichten. Für mich ist er mehr als ein Relikt: Er ist ein Puzzlestück der Zukunft.
Ich liebe diese alten Fassaden. Ihre Patina, die architektonische Handschrift, die sichtbare Arbeitsleistung vergangener Zeiten. Und zugleich bin ich mir bewusst, wie leicht sich dieser Anblick romantisieren lässt – denn hinter der Schönheit liegt oft eine harte Realität körperlicher Arbeit.
In meinen Werken konserviere ich diese flüchtigen Zustände. Die Brüche, die Spuren, die Fragmente. Jedes Kunstwerk wird für mich zu einem Ort der Erinnerung – aber auch des Wandels. Denn so sehr ich die Ästhetik des Verfalls schätze, bin ich überzeugt: Die Umnutzung ist auf allen Ebenen der bessere Weg.
